Neubau Ausbildungszentrum
Das neugeschaffene Lern- und Ausbildungszentrum der Lebenshilfe e. V. wird allseitig von heterogener Bebauung umschlossen. Für das kleine Grundstück wurde ein kompakter, zweigeschossiger Baukörper gewählt, der zusammen mit dem weit ausladenden Dach einen signifikanten `Orientierungspunkt in einer unattraktiven Vorstadtumgebung schafft. Das große Dach mit seiner kräftigen Attika symbolisiert das `Alles–unter-einem-Dach` realisierte Gesamtkonzept. Im Zentrum des Lern- und Ausbildungszentrums liegt ein Innenhof, der als Oase der Ruhe für die Auszubildenden angelegt ist. Die Beziehung zwischen Innen und Außen ist durch die Lamellenfassade als transluzente Gebäudehülle gekennzeichnet. Diese übernimmt mehrere Funktionen: Sonnen- und Blendschutz, Wartungssteg, Vorhang und Blickschutz. Die Lamellen sind raumabhängig steuerbar und verändern je nach Tageszeit und Sonnenstand Atmosphäre und Stimmung im Raum. Die großzügig ausgelegte Eingangshalle dient der Kommunikation zwischen Öffentlichkeit und Betreiber. Den eigentlichen Kern des Hauses bilden die Werkstätten, die sich ringartig um den Innenhof gruppieren und die praktischen Ausbildungs- bereiche der jungen Erwachsenen beinhalten. Hier findet der wichtigste Teil der Berufsausbildung statt: Das simulierte Training der Werk- und Arbeitsabläufe, die später in den Produktionsstätten ausgeübt werden. Das äußere Erscheinungsbild des Hauses wird wesentlich geprägt vom Einsatz der signalhaft verwendeten Farbe, welche auf die wichtige Bedeutung dieser innovativen Einrichtung in unserer Gesellschaft hinweisen soll.

Bauherr:
Lebenshilfe Werkstätten
Standort:
Permoserstraße 84, Ingolstadt
Fertigstellung:
2006
Leistungsphasen:
1-9 nach HOAI
Bearbeitung:
Kurt Weber, Sabine Jahn, Markus Knaller, Thomas Winter
Farbdesign:
Herbert Kopp
Landschaftsarchitekt:
Wolfgang Weinzierl
Fotos:
Stefan Müller-Naumann