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Wohnanlage, Allensbach

Bauherr:

BDS-Universal-Bau GmbH

Standort:

Hegner Strasse, Allensbach

Fertigstellung:

2020

Auf dem Höfler - Areal in der Gemeinde Allensbach im baden - württembergischen Landkreis Konstanz nördlich des unteren Bodensees wurde einige Jahrzehnte lange mit der Kraft des Mühlbaches eine Sägemühle betrieben. Nach der Stilllegung und dem Abbruch der Wirtschaftsgebäude seitens der Besitzer wies der Ortskern des Dorfes eine große bauliche Lücke auf, welche wieder geschlossen werden sollte. Charakteristisch für die 7.000 Einwohner zählende Gemeinde ist eine vorherrschend kleinteilige Wohnbebauung mit Ein- und Mehrfamilienhäusern. Da der Hauptort Allensbach seit Mitte des 20. Jahrhunderts kontinuierlich wächst, stellen die 2020 neu entstandenen 65 Wohneinheiten, welche auf elf Häuser verteilt sind, eine zeitgemäße und ansprechende Interpretation von Wohnen in einem dörflich und gleichzeitig touristisch geprägtem Ort in Sichtweite zur Insel Reichenau dar. Die acht Häuser im nördlichen Teil staffeln sich zum Bach hin ab und bilden einen Zwischenraum, welcher als Treffpunkt und Gemeinschaftsraum der neuen Wohnbebauung fungiert. In dieser, vom Individualverkehr bewusst freigehaltenen, großzügigen Erschließungszone sind dorftypischen Elemente wie Gartenzaun und Bank vor dem Haus zeitgemäß umgesetzt. Durch eine atmosphärische Beleuchtung, wird der Bereich auch in den Abendstunden zum Aufenthaltsmagnet der Bewohnerschaft. Weitere drei Häuser im Süden des Areals setzen die Reihung am Mühlbach fort. Der Mühlbach wurde im Zuge der Baumaßnahme renaturiert und in Teilen von seinem Betonkorsett befreit. Sinnfällig befindet sich der große Kinderspielplatz ohne begrenzende Zaunanlagen direkt am Bachlauf und fördert die Auseinandersetzung der Kinder mit der umgebenden Natur. Eine Besonderheit stellt die zueinander versetzte und eingedrehte städtebauliche Setzung der Häuserreihen dar, welche den Bewohnern einerseits möglichst viel Privatsphäre in Ihren Gärten und auf den Balkonen ermöglicht, anderseits auch bewusst kleinteilige Räume entstehen lässt. Aufgrund der Höhenstaffelung und geschickten Ausnutzung des vorhandenen Geländeverlaufes partizipieren alle Wohnungen von der Nähe zum Grünzug entlang des Bachlaufes. Anstelle der ursprünglich geplanten Einfamilienhausbebauungen entstand ein differenziertes Gefüge aus dreigeschossigen Baukörpern mit Satteldächern, die sich in Größe, Ausrichtung und Höhenstaffelung an den umliegenden Bebauungen orientieren. Die Gebäude wurden in Massivbauweise errichtet und bestechen durch ihre farbig gestalteten Putzoberflächen, welche sich in ihrer Intensität gegenläufig zueinander abstaffeln und je nach Standortwahl unterschiedliche Perspektiven eröffnen. Eine große Tiefgarage mit großzügiger Erdüberdeckung verbindet alle Gebäude unterirdisch miteinander und beherbergt zugleich das BHKW mit welchem alle Gebäude nachhaltig und ökologisch beheizt werden. Die Wohnhäuser sind als Zwei- und Dreispänner mit Erschließung im Norden organisiert und ermöglichen die Orientierung aller Wohn- und Essensräume nach Süden. Die zwei bis fünf Zimmerwohnungen mit Größen von 44 bis 140 Quadratmetern lassen eine Vielzahl von Haushalts- und Lebensformen zu und bieten ansprechende Wohn- und Aufenthaltsräume mit Blick ins Grüne an.